Giardienbefall bei Katzen und Hunden

Hast du schonmal etwas von Giardien und Giardiose gehört? Falls nein, dann solltest du dich als Hunde- und oder Katzenbesitzer/in unbedingt mit diesem Thema beschäftigen: Giardien sind häufig vorkommende Darmparasiten, mit denen sich (Freigänger-)Katzen und Hunde rasend schnell anstecken können – und nicht nur das: als Zoonose können diese Parasiten auch auf den Menschen übertragen werden. Die Symptome sind vielfältig: Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Abmagerung u. v. m.
Wie du einen möglichen Giardienbefall bei deinem Hund/deiner Katze erkennst, was du dann tun kannst und auch wie du einem (zukünftigen) Befall vorbeugen kannst, erfährst du in diesem Artikel.

Giardiose – was ist das?

Giardiose bezeichnet die Infektion mit Giardien. Giardien sind einzellige Darmparasiten, die – je nach Wirt – in mehreren unterschiedlichen Arten vorkommen. Einige Arten sind weltweit häufig verbreitet – dazu gehört auch die Art Giardia duodenalis, diese kann insbesondere bei unseren Haussäugetieren und auch bei uns Menschen schwerwiegende Darmerkrankungen auslösen.

So kommt es zur Ansteckung mit Giardien

Giardien vermehren sich über sogenannte Zysten, welche mit dem Kot ausgeschieden werden. Anstecken können sich unsere Katzen und Hunde also vor allem, wenn sie mit dem Kot befallender anderer Säugetiere durch Schnüffeln, Belecken, Fressen etc. in Kontakt kommen. Auch eine Übertragung der Parasiten durch Trinken aus verseuchten Pfützen und durch direkten Kontakt mit befallenen Wirten ist möglich. Die ausgeschiedenen Zysten können über Wochen hinweg ansteckend sein. Einmal oral aufgenommen, wandern die Zysten in den Darm, wo sie sich zu sog. Trophozoiten (Fresszellen) entwickeln, welche nun Krankheitssymptome verursachen.

Warum ist ein Giardienbefall unbedingt zu therapieren?

Die Trophozoiten heften sich mit kleinen Saugnäpfchen an der Schleimhaut des Dünndarms fest. Dort beginnen sie, die Zellen der Darmwand, die Enterozyten, anzufressen und somit die Darmwand zu schädigen. Durch die Schädigung des Zellgewebes kommt es zu Entzündungsreaktionen. Im weiteren Verlauf treten Bauchschmerzen, Blähungen, Übelkeit, Erbrechen und grün-gelber, faulig riechender Durchfall auf. Es kommt zu Elektrolytverlusten und Störungen des Säure-Basen-Haushalts. Bei einem starken Befall mit Giardien kann es durch die Zerstörung des Darmepithels zu verminderter Nährstoffaufnahme, Gewichtsverlust und sogar Mangelerscheinungen kommen. Das sog. Leaky-Gut-Syndrom, bei welchem durch die zerstörte Schleimhaut Mikroorganismen und Allergene ungehindert ins Blut übertreten können, die dann im Körper weitere entzündliche Reaktionen hervorrufen, kann eine weitere schwerwiegende Folge eines starken Giardienbefalls darstellen.

Besonders betroffen sind Jungtiere/Welpen, da ihr Immunsystem noch nicht ausgereift ist und dadurch nicht schnell und intensiv genug auf die Parasiten reagieren kann. Die durch die Giardiose ausgelöste mangelhafte Nährstoffversorgung kann im weiteren Verlauf Wachstumsstörungen verursachen. Auch immungeschwächte Tiere, wie z. B. alte Hunde und Katzen können den Giardien oft wenig entgegensetzen.

Bei gesunden, kräftigen Tieren kann ein Giardienbefall auch symptomlos verlaufen. Trotzdem ist der Kot dieser Tiere ansteckend und stellt eine Gefahr für andere mögliche Wirtstiere dar. Damit du vermeiden kannst, dass eines deiner Tiere womöglich andere Tiere ansteckt, habe ich dir weiter unten unter dem Punkt „Prävention“ ein paar hilfreiche Tipps aufgelistet.

Wie erkenne ich einen Giardienbefall?

„Sehen“ kannst du das tatsächlich nicht. Giardien sind mit dem bloßen Auge nicht erkennbar. Wenn deine Katze/dein Hund an oben genannten Symptomen leidet, dann hast du bereits einen Anhaltspunkt, dass es sich um eine Giardiose handeln könnte. Sicher diagnostizieren kann man einen Giardienbefall nur mit einer Kotprobe. Ein Labor untersucht den Kot auf das Vorhandensein von Zysten und auch Antigenen.

Ein Testkit mit Anleitung bekommst du auch in meiner Tierheilpraxis. Sollten Giardien bei deinem Tier nachgewiesen werden, dann kontaktiere ich dich und stehe dir und deinem Vierbeiner mit Rat und Tat zur Seite. Alle Möglichkeiten zur Kontaktaufnahme findest du ➜ hier.

Mein Hund/meine Katze hat Giardien – was nun?

Da bei einigen schulmedizinischen Präparaten bereits Resistenzen diskutiert werden, geht die naturheilkundliche Therapie mit der schulmedizinischen Therapie Hand in Hand einher. Besonders wichtig hier: Darmaufbau, d.h. die Wiederherstellung einer gesunden Darmschleimhaut und eines gesunden Darmepithels sowie die Unterstützung des Immunsystems, u. a. durch die Förderung eines gesunden Darmmilieus.

Das A&O bei der Bekämpfung von Giardien ist die Ernährungsumstellung. Giardien verstoffwechseln liebend gerne Kohlenhydrate. Verzichte bei deinem erkrankten Tier daher auf sämtliche Futtermittel, die Kohlenhydrate und Zucker enthalten. Dies schließt auch zuckerhaltige Darmaufbaupräparate mit ein. Wenn du nicht sowieso schon barfst, solltest du sehr genau die Zusammensetzung deines Hunde-/Katzenfutters studieren. Am geeignetsten ist eine proteinreiche Fütterung mit hohem Faseranteil, bis der Befall nachweislich (weitere Kotprobe) erfolgreich bekämpft worden ist.

Ebenfalls hilfreich kann eine Gabe von Morosuppe 30 Minuten vor jeder Mahlzeit sein sowie eine begleitende Entgiftung des Darms und Unterstützung der Leberfunktion mit geeigneten Mitteln. Hier berate ich dich gerne persönlich ➜ zum Kontaktformular.

Darüber hinaus solltest du strengstens auf Hygiene achten, um eine Neuansteckung durch ausgeschiedene Zysten zu verhindern. Im Handel gibt es spezielle Reinigungsmittel, die man bei Giardienbefall anwenden kann. Eine Reinigung von Liegeplätzen und Polster mit einem Dampfreiniger tötet die Zysten ab.

Wenn du mehrere Tiere in deinem Haushalt hast, solltest du auch deren Kot auf Giardien testen lassen – auch wenn sie (noch) keine Symptome aufweisen. Bei immunschwachen Tieren macht es durchaus Sinn, diese ebenfalls mitzubehandeln und sie auch zwischenzeitlich vom kranken Tier zu separieren.

Generell gilt: Giardien nachhaltig zu beseitigen ist ein langwieriger Prozess, denn die ausgeschiedenen Zysten sind äußerst resistent gegen Umwelteinflüsse. Darüber hinaus können die Zysten auch eine Zeit lang im Darm persistieren, bis sie ausgeschieden werden – auch wenn schon lange keine Trophozoiten mehr vorhanden sind. Deshalb solltest du nach Abklingen der Symptome noch eine Zeit lang weitermachen mit den Hygienemaßnahmen sowie der naturheilkundlichen Behandlung, um eine Neuansteckung zu verhindern. Auch eine bis zwei weitere Kotproben einzuschicken, ist äußerst sinnvoll, um sicher zu gehen, dass keine Zysten mehr vorhanden sind.

Prävention gegen eine (Neu-)Ansteckung mit Giardien

Weil auch scheinbar gesunde Tiere befallen sein können, ist es wichtig, den Kot deines Hundes/deiner Katze regelmäßig (mind. 2x jährlich) untersuchen zu lassen. Eine prophylaktische Wurmkurgabe 3x jährlich, welche leider häufig „einfach so nebenbei“ gegeben wird, deckt in aller Regel einen Giardienbefall nicht mit ab. Tipp am Rande: Lass gleich auf die gängigen Endoparasiten mittesten, wenn du eine Kotprobe einschickst. Im besten Fall ist dein Hund „endoparasitenfrei“ und du benötigst keine unnötige Wurmkurgabe, die das Darmmilieu belastet.

Nimm immer mal wieder Durchfall oder weichen Kot nicht auf die leichte Schulter. Dies ist kein Normalzustand, sondern zeigt immer eine vorliegende Problematik an. Schau auch hierzu gerne in meinen Blockartikel zu ➜ Durchfall beim Hund.

Lass deinen Hund bitte nicht aus Pfützen trinken, neben Giardien tummeln sich dort auch eine Menge Bakterien, die nicht zu unterschätzende Krankheiten auslösen können.

Sammle den Kot deines Hundes immer ein und lass ihn nicht liegen, damit sich andere Tiere nicht daran anstecken. Denn auch symptomlose Tiere können Giardien beherbergen. Nebenbei: Schonmal in einen Hundehaufen getreten? Will keiner haben – also bitte immer schön einsammeln 🙂

Reinige deine Katzentoilette(n) regelmäßig gründlich und tausche das Streu komplett aus.

Achte auf die Darmgesundheit deines Hundes/deiner Katze, denn ein funktionierendes und starkes Immunsystem ist auf ein ausgeglichenes Darmmilieu angewiesen. Vielleicht kennst du den Spruch „Du bist, was du isst“ – das gilt auch für unsere Haustiere. Mit einer ausgewogenen, artgerechten Ernährung kannst du deinen Hund/deine Katze bestmöglich dabei unterstützen, gesund und fit zu bleiben.

Einen Giardienbefall zu beseitigen ist herausfordernd

… aber mit den richtigen Maßnahmen und der Unterstützung der Naturheilkunde durchaus gut zu managen. Ich habe mich in meiner Praxis u.a. auf die Darmgesundheit unserer Haustiere spezialisiert, denn ein funktionierender Organismus ist immer darauf angewiesen, mit allen notwendigen Nährstoffen versorgt zu werden und ein intaktes Immunsystem aufrecht zu erhalten. Kippt die Darmgesundheit, folgen meistens weitere körperliche Beschwerden, die auf den ersten Blick nichts mit der Verdauung zu tun zu haben scheinen. Im Körper sind alle Zellen durch das Prinzip von Ursache und Wirkung miteinander verbunden. Kontaktiere mich gerne, wenn du Unterstützung für die Gesundheit deines Tieres benötigst. Ich bin für euch da 💜.

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